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28. April 2017 5 28 /04 /April /2017 19:13

Genau 3 Jahre ist es her, am 29. April 2014 ist die für mich denkwürdigste und aufschlussreichste Ausgabe der politischen Kabarett-Sendung „Die Anstalt“ im ZDF ausgestrahlt worden.

Wie Max Uthoff und Claus von Wagner damals die transatlantischen, NATO-nahen Netzwerke „aufgeblättert“ haben war schockierend, witzig und einfach großartig! Und die Bedeutung dieser Erkenntnisse hat seitdem sogar noch zugenommen und ist heute aktueller denn je.

 

Ein paar Kostenproben von Inhalten und Sprüchen der Sendung:

  • EU-Kritik, v.a. bzgl. des Kaputtsparens von Griechenland

  • Putin-Versteher vs. NATO-Versteher

  • Kriegsgründe für westliche Kriege, die sich alle als Lügen erwiesen haben.

"Die Anstalt" vom 29.04.2014 hat für mich Fernseh-Geschichte geschrieben

Zum Ansehen der Sendung einfach auf das Bild klicken!

Die Un-Berichterstattung der „Leit-Medien“ über den Ukraine-Konflikt

Gemeinsam mit der Berichterstattung über Syrien ist die Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt das unrühmlichste Kapitel, dass die Mainstream-Medien in den letzten 5 Jahren abgeliefert haben.

Russland bzw. dessen Präsident Wladimir Putin wird von diesen regelmäßig als ein Hort des Bösen hingestellt, der bekämpft werden müsse.

 

Dass aber der kriegerische Ukraine-Konflikt seit 2014 entscheidend in einem Punkt des EU-Assoziierungsabkommens fußt, das verschweigen sie sehr konsequent:

Denn dieses Abkommen beinhaltet auch eine militärische Zusammenarbeit zwischen Ukraine und Westen. Und das ist für manche Kräfte innerhalb und außerhalb er Ukraine natürlich untragbar.

 

Und in der Anstalt wird – wiederum perfekt passend – die ehemalige ARD-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz zitiert:

„Also wir, die Medien, hätten zu einem frühen Zeitpunkt wissen müssen und verkünden müssen, dass dieses Assoziierungsabkommen die Ukraine zerreißt“.

Der Filz aus Politik, Think-Tanks und Medien

Herausragend und in ihrer Wirkung beeindruckend macht diese Ausgabe der Anstalt aber das Aufzeigen des vor allem ins transatlantisches Netzwerken statt findenden „Eliten-Filzes“ in Politik, Think-Tanks und Medien.

 

Weder vorher, noch nachher habe ich eine klarere und eindrücklichere Präsentation gesehen, welche Journalisten deutscher Leit-Medien in welchen transatlantischen Think-Tanks aktiv sind und dort Tätigkeiten nachgehen, welche nur zu Interessenkonflikten führen können.

 

Was ich auch erst aus der Sendung erfahren habe:

Dass es zu den Unternehmengrundsätzen der Bild-Zeitung, das transatlantische Bündnis unterstützen zu müssen.

 

Und wiederum super pointiert zusammengefasst:

„Aber dann sind ja alle diese Zeitungen nur so etwas wie Lokal-Ausgaben der NATO-Pressestelle.“

 

Und sogar einen beinharten Seitenhieb auf das, ebenfalls beim ZDF beheimateten heute-Journal gibt es.

Kein Schwarz-Weiss, aber Chance durch Alternativ-Medien

Ich habe das Medien-Establishment schon oft und hart kritisiert – und das auch völlig zu Recht. Ich stehe nicht nur dazu, sondern halte diese Kritik für absolut notwendig.

Gleichzeitig ist es mir auch ein großes persönliches Bedürfnis festzuhalten, dass es im Mainstream auch sehr gute Beiträge gibt.

 

Der ZDF ist ja selbst ein perfektes Beispiel:

Unsägliche, NATO-treue Meinungsmache im heute-Journal und tolle kritisch-witzige Polit-Satire in „Die Anstalt“.

 

Daher meine klare Empfehlung:

Nicht ausschließlich Alternativ-Medien nutzen, sondern sowohl Mainstream und Alternativen.

 

Und dem Team von die Anstalt darf ich abschließend mein aufrichtigen Dank für diese tollen Fernseh-Meilenstein und Respekt für die mutigen Aussagen zukommen lassen!

 

 

Weitere, kritisch-konstruktive Artikel zum Thema „Massen-Medien“:

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1. Dezember 2016 4 01 /12 /Dezember /2016 17:19

Die US-Präsidenten-Wahlen 2016 haben mit Donald Trump einen interessanten Sieger gebrachtDie US-Präsidenten-Wahlen 2016 liegen zwar nun schon einige Wochen zurück, gerade durch die damit verbundene Entemotionalisierung ist aber jetzt schon ein nüchterner Blick auf deren Ergebnis möglich.

 

Meines und das Kurz-Resümee von Dirk Müller gleich vorweg:

Ich weiß nicht ob die Politik von Donald Trump gut sein wird, aber er ist mir als Präsident auf jeden Fall sehr viel lieber als Hillary Clinton, alleine schon wegen deren brutaler Weltpolitik.

 

Denn Donald Trump hat mehrfach angekündigt, dass für ihn der Kampf gegen die IS an oberster Stelle steht und für ihn ein Machtwechsel in Syrien keine Priorität hat. Zusätzlich möchte er auf Wladimir Putin zugehen und mit Russland friedlich und gut zusammenarbeiten.

Dadurch besteht Hoffnung auf eine friedlichere Welt.

 

Hillary Clinton war – völlig im Gegensatz zum schönfärberischen Bild, das die Mainstream-Medien gezeichnet haben – DIE Establishment-Kandidaten bei diesen Wahlen. Sie ist eine Hauptarchitektin der blutigen Kriege in Libyen und Syrien, die in Syrien durch ihren Plan, russische Flugzeuge abzuschießen, einen Krieg mit Russland riskiert hätte – welcher zu einem 3. Weltkrieg hätte eskalieren können.

 

Kurz-Zusammenfassung Wahlkampf Republikaner & Demokraten

  • Im Gegensatz zu voran gegangenen Wahlen, wo mit Dennis Kucinich und Ron Paul 2 Establishment-ferne Kandidaten bei den Vorwahlen von Demokraten und Republikanern schon ziemlich früh ausgeschieden sind, war 2016 Bernie Sanders bei den Demokraten fast bis zum Ende Vorwahlen im Rennen und Donald Trump hat bei den Republikanern sogar die Kandidaten-Nominierung geschafft.
     

  • Der Vorwahlkampf war bei den Republikanern ausgesprochen schmutzig.
    Letztendlich hat sich dort Donald Trump nach einer Vielzahl von persönlichen Untergriffen zwischen den zahlreichen, Partei-internen Konkurrenten aber klar durchgesetzt.

     

  • Die Situation bei den Demokraten war zwar anders gelagert aber sicherlich nicht weniger schmutzig:
    Die Nominierung für die Präsidentschaftskandidatur war sehr schnell ein Duell zwischen der Favoritin Hillary Clinton und dem Außenseiter Bernie Sanders. Doch nach einem klaren Vorsprung Clintons zu Beginn ist ihr der selbst ernannte Sozialist Sanders immer näher gekommen – und erst nach sehr unsauberen Manövern aus dem Umfeld Hillary Clintons bzw. dem Partei-Establishment der Demokraten – aus dem Rennen ausgeschieden.

     

  • Die Ausbootung von Bernie Sanders war dann auch ein Hauptgrund für den Sieg Donald Trumps und die Niederlage Hillary Clintons.
    Denn die Sanders-Anhänger haben eben nur teilweise Clinton gewählt. Andere dagegen haben ihre Stimme Donald Trump gegeben, haben die Grüne Jill Stein gewählt oder sogar aktiv unterstützt, wie besonders Susan Sarandon.
    Wieder andere sind der Wahl fern geblieben.

     

  • Dass Bernie Sanders nicht von der demokratischen Partei nominiert worden war, war gleich doppelt kontraproduktiv.
    Denn nicht nicht nur, dass die Partei damit viele Sanders-Anhänger verprellt hat, so hätte der Senator auf Vermont generell beim Stimmvolk gute Chancen auf einen Sieg gegen Donald Trump gehabt.

     

Third-Parties, Unabhängige und alternative Medien

  • Im Gegensatz zum in den Establishment-Medien gezeichneten Bild haben sich nicht nur 2, sondern 31 (!) Kandidaten um das US-Präsidentenamt beworben – 29 davon eben Kandidaten von so genannten „Third Parties“ bzw. Unabhängige.
    „Third Parties“ sind Parteien abseits Republikanern & Demokraten, welche durch das hochgradig unfaire Mehrheitswahlrecht und die von großen Konzernen dominierte Medienlandschaft in den USA bisher leider nur eine geringe Rolle spielen.

     

  • Aus der Masse dieser alternativen Kandidaten ragen sicherlich der libertäre Gary Johnson und die grüne Jill Stein heraus.
    Kandidaten wie wie der Republikaner Evan McMullin und Darrell Castle von der „Constitution Party“ haben ebenfalls noch bundesweit eine gewisse Rolle gespielt. Weitere Kandidaten waren allerdings – völlig unabhängig von ihrer Kompetenz und inhaltlichen Qualitäten – nur in einzelnen Bundesstaaten präsent.

     

  • Allen diesen Kandidaten ist gemein, dass sie fast keinen Zugang zu den großen Medien gehabt haben und es dementsprechend für sie extremst schwierig war, die für Erfolge notwendige Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Das hätte mit einer fairen Berichterstattung über ALLE Kandidaten 2016 völlig anders aussehen können. Noch dazu, wo mit Hillary Clinton und Donald Trump die bisher vielleicht unpopulärsten Präsidentschaftskandidaten von Demokraten und Republikanern überhaupt kandidiert haben.

     

  • Natürlich war Donald Trump der Haupt-Profiteur der Berichterstattung in alternativen Medien, diese war 1 Grund für seinen Wahlsieg.
    In 2. Linie habe aber auch die Kandidaten der „Third Parties“ und Unabhängigen von dieser profitiert. Das hat sich dieses Mal natürlich noch nicht im Wahlergebnis niedergeschlagen, es ist aber sogar sehr wahrscheinlich, dass die Amerikaner sich auf regionaler und lokaler Ebene neuen politischen Kräften zuwenden.

     

  • Eine Lanze brechen muss ich auch für die Berichterstattung von „Russia Today“ (RT) am Wahlabend (in englischer Sprache). Der russische Nachrichtensender hat den ersten Teil seiner großen Wahlsendung den „Third Parties“ gewidmet, unter anderem sind dabei auch Gary Johnson, Jill Stein, Ron Paul (Ex-Präsidentschaftskandidat der Libertären) und Ralph Nader (Ex-Präsidentschaftskandidat der Grünen) zu Wort gekommen.
    Co-Moderator der Sendung war der Ex-Wrestler und Ex-Gouverneur von Minnesota Jesse Ventura.

Schlussworte

Im Gegensatz zu meinen Überlegungen von 2012 war es bei dieser Präsidentenwahl nicht egal, wer gewinnt. Das wiederum hängt entscheidend damit zusammen, dass in den Vorwahlen fast bis zum Schluss 2 Establishment-kritische (hoffen wir es zumindest) Kandidaten im Rennen um die Nominierung waren und es 1 nicht zur bis zur Nominierung, sondern sogar bis zum Wahlsieg geschafft hat.

 

Es wird sich zeigen, wie Ernst es Donald Trump mit seiner Establishment-Kritik meint und wie sehr er seinen Ansagen, sich auf die Seite der Bevölkerung zu schlagen Ernst nimmt. Besser als Hillary Clinton ist er allemal.

Dennoch wäre mir ein Kandidat einer der Third-Parties definitiv lieber gewesen, als Trump.

 

Die alternativen Medien jedenfalls haben ihr positives Potential unter Beweise gestellt. Und genau deshalb stehen sie ganz weit oben auf der Abschussliste des Establishments. Unter dem Narrativ „Fake News“ sollen sie jetzt eingedämmt werden.
Das darf auf gar keinen Fall passieren und ich werde meinen Beitrag leisten, um die alternativen Medien bekannter zu machen und zu stärken.

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9. Mai 2016 1 09 /05 /Mai /2016 18:00

Eine kleines Digital-Marketing-Konzept für Servus TVDie Ankündigung und Rücknahme der Schließung des Red-Bull-Fernseh-Senders ServusTV hat letzte Woche sehr hohe Wellen in Österreich und darüber hinaus geschlagen.

Über Hintergründe der Doch-Nicht-Schließung und über Abhängigkeiten besonders von Fernseh-Sendern habe ich schon in meinem fischundfleisch-Artikel geschrieben.

 

In diesem Blog-Eintrag befasse ich mich mit kommerziellen Aspekte, durch die der defizitäre Sender die „Kurve kriegen“ kann.

Marktstruktur der & Synergien in der deutschsprachigen Fernseh-Landschaft

Im deutschsprachigen Raum gibt es 3 wichtige TV-Sender-Gruppen:

  1. Öffentlich-rechtliche wie ARD, ZDF, ORF, SRG, sowie Regionalsender.

  2. Zur RTL-Gruppe gehörende Sender, also RTL, RTL2, Super RTL, VOX, ntv, …

  3. Zur PRO7-SAT1-Gruppe gehörende Sender, also PRO7, SAT1, Kabel1, sixx, Puls4, ...

Daneben gibt es noch weitere, Sender, die entweder einzeln oder in kleinen Gruppen operieren. Zu diesen gehört auch ServusTV.

 

Konzern-Größe oder vielmehr zahlreiche Kooperations- und Synergie-Möglichkeiten zwischen Sendern im selben Konzern haben sich aber als ein wichtiges Erfolgskriterium heraus kristallisiert. Und das fehlt den klein-strukturierten Stationen natürlich.

Erfolgsfaktor Digitalisierung

Zeitgleich mit der ServusTV-Posse habe ich eine ganz andere Meldung aus der Medien-Szene entdeckt: Nämlich, dass das Digital-Geschäft der PRO7-SAT1-Gruppe rasant wächst.

 

Vor allem der große Erfolg von Netflix & Co in jüngerer Vergangenheit, dass preisgekrönte und auch bei Fernseh-Sendern begehrte Eigenproduktionen (allen voran „House of Cards“) macht, zeigt, wie sich die Gewichte weg vom klassischen Fernsehen hin zu Online-Angeboten verschoben haben.

 

Und gerade bei den großen Sender-Gruppen gibt es zahlreiche interessante und auch erfolgreiche Online-Angebote.

Digitale und andere Kooperationen

Ein zentraler Erfolgsfaktor für ServusTV ist daher das Schließen von vielfachen Kooperationen mit anderen Fernseh-Sendern außerhalb der großen Konzern-Konglomerate – online wie offline.

Welche Kooperationen meine ich?

  • Als Kombination der beiden Erfolgsfaktoren „Kooperation“ & „digital“ natürlich einmal eine gemeinsame Mediathek, in der die Sendungen zahlreicher Fernsehsender gebündelt werden.
    Die RTL-Gruppe hat so etwas mit TV-NOW, die PRO7-SAT1-Gruppe mit 7TV.

     

  • Ganz wichtig: Die beiden großen Privatsender-Gruppen verfügen über Gemeinschaftsunternehmen zur Werbe-Vermarktung. Auch die „unabhängigen“ Sender sollten hier ein Joint-Venture zur gemeinsamen Vermarktung ihrer Werbe-Angebote gründen.
    Gerade die Sender von Herbert Kloiber (Tele5, ATV 1+2) und ServusTV würden sich thematisch sehr gut ergänzen und ein attraktives Gesamtpaket ergeben.
    Mit noch kleineren Nische-Sendern (eoTV, Anixe, ...) wird das sicher nicht ganz so einfach, besonders auch, da diese derzeit fast alle von Goldbach-Media vermarktet werden, aber dennoch ist auch das möglich.

     

  • Bessere Vermarktung von Eigenproduktionen bei VoD-Anbietern (Video-on-Demand). VoD erlebt derzeit gerade einen Boom und es gibt neben Platzhirsch Netflix noch viele weitere, teilweise sogar von globalen Medien-Konzernen unabhängige Unternehmen.
    Das ist 1 zentrale Möglichkeit, um mit den eigenen Inhalten auf digitalen Kanälen Geld zu verdienen.
    Zusätzlich zu VoD-Aktivitäten als einzelner Sender könnte man auch hier Kooperationen mit anderen Fernsehanstalten prüfen.

     

  • Auch Performance-orientierte Online-Angebote sollten zumindest überlegt werden. PRO7-SAT1 ist z.B. mit Online-Shops und Reise-Angeboten digital richtig erfolgreich.

Nachjustierungen beim Programm zu mehr Breite

Das Programm von ServusTV gefällt mir grundsätzlich gut und es bekommt von vielen Seiten Lob dafür, recht anspruchsvoll zu sein und teilweise schon Informations- und Bildungs-Aufgaben von öffentlich-rechtlichen Sendern zu übernehmen. Zu Recht!

 

Genau das ist aber ein Problem für die Reichweite, da Masse und Klasse meist nicht zusammen gehen. Daher gehört hier nachjustiert.
ServusTV sollte daher ein bisschen „populistischer“ werden, aber seinen anspruchsvolleren Grundansatz, der schon das Markenzeichen ist, beibehalten.

 

Und gerade teure Eigenproduktionen, für die es keine wirkliche Weiter-Verwertung gibt (z.B. auf VoD-Plattformen oder anderen TV-Sendern), wird es wohl Einschnitte geben müssen. Ich denke da besonders an das Frühstücks-Fernsehen.

 

Sowohl bei der Eigenproduktion von Sendungen, als auch bei deren Verwertung gehören aus meiner Sicht ebenfalls verstärkt Kooperationen sondiert. Damit könnten sowohl Produktions-Kosten gesenkt, als auch Vermarktungsmöglichkeiten verbessert werden.

Fazit

ServusTV ist ein interessanter Fernsehsender, der sichvon privaten Mitbewerbern und auch von ORFeins positiv abhebt.

 

Soweit ich es beurteilen kann, hat sich der Sender aber noch nicht auf einige Entwicklungen im digitalen Bereich eingestellt.
Weiters leidet er darunter, eben nicht in eine große Sender-Gruppe eingebunden zu sein. Daher gehören mit anderen Unternehmen, die in der selben Situation sind, umfangreiche Kooperationen geschlossen.

 

Hoffentlich führt das zum Erfolg. Die österreichische Fernseh-Landschaft würde ein Weiterbestehen von ServusTV bereichern.

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13. Februar 2016 6 13 /02 /Februar /2016 21:35

Die Wiener Bezirkszeitung will für politische Artikel Geld von mirVorletzte Woche hat Bundespräsidentschaftskandidat Robert Marschall, gleichzeitig auch Obmann der EU-Austrittspartei, eine Antrittspressekonferenz im Cafe Hofburg in Wien gegeben. Ich war bei dieser dabei, habe mir die Aussagen von ihm genau notiert und diese dann vor 2 Wochen einen Artikel auf meinbezirk.at, dem Online-Portal der Bezirksblätter, trocken und unkommentiert niedergeschrieben. Auf meinbezirk.at bin ich schon seit fast 4 ½ Jahren als Bürgerjournalist tätig und schreibe Artikel zu verschiedenen Themen.

 

Am Montag dem 01.02.2016 hat mich dann eine zuerst wirklich sehr seltsam erscheinende E-Mail der Wiener-Bezirkszeitungs-Redaktion erreicht.
Deren Inhalt: Ich machte mit meinem letzten Artikel politische Werbung, deshalb sei dieser von der Redaktion vom Portal genommen worden. Ich könne diese aber gerne wieder veröffentlichen, wenn ich denn politischer Regionaut werden würde.
2 Absätze später war mir klar, woher der Wind weht, dort war dann die Preisliste für „politische Regionauten“ ersichtlich.

 

Ich habe am Abend dieses Tages noch eine umfassende Stellungnahme an die Bezirkszeitung geschickt. Trotz Bitte um eine klärende Antwort hat diese bis heute nicht reagiert.

Ich habe grundsätzlich wirklich volles Verständnis, dass Medien, besonders im Internet tätige, schauen müssen, dass sie auch Geld verdienen. Schließlich gibt es im Netz eine große Gratis-Mentalität. Und klassische Medien, die bisher Geld über Medien-Verkäufe verdient haben, leiden darunter besonders.

Wie die Bezirkszeitung dieses Thema anlegt ist für mich allerdings unnachvollziehbar. Ich habe selbst eine akademische Marketing-Ausbildung an der WU-Wien gemacht und weiß daher auch genau, wie Werbung definiert ist.
Ein werblicher Text hat das Ziel – verkürzt auf den Punkt gebracht – die Sichtweisen von potentiellen Kunden zu beeinflussen und Kaufbereitschaft zu wecken. Und ein Werbetext setzt subjektiv gefärbte bzw. wertende Elemente ein.

 

Es gibt natürlich Artikel auf meinbezirk.at (in anderen Bundesländern als Wien), welche die von mir angestrebte – und nach bestem Wissen und Gewissen auch erreichte – Zielstellung punkto Objektivität und Nüchternheit bemühte Zielstellung verfehlen, wie dieser hier: http://www.meinbezirk.at/neusiedl-am-see/politik/bp-wahl-fpoe-hofer-kandidiert-d1621009.html. Der besagte Artikel besteht überwiegend aus subjektiven Ansichten und Wertungen des Autors.

Andere, offizielle Artikel der Bezirksblätter-Redaktionen (z.B. http://www.meinbezirk.at/lungau/politik/asyl-ein-hauptthema-des-oevp-ortschefgipfels-d1612953.html) verfolgen den selben Ansatz wie ich, indem sie unkommentiert Fakten über die Aussagen einzelner Politiker wieder geben, wie hier von Wilfried Haslauer und Andreas Khol.

Geld verlangen für Content, den ein Benutzer unentgeltlich erstellt hat und dann auf einem – im Falle von meinbezirk.at ja auch durchaus attraktivem Portal – veröffentlicht halte ich für pervers. Und so etwas ist mir in bisher knapp 14 Jahren Content-Arbeit noch nie passiert.

 

Und auch, wenn bei dieser Vorgangsweise kommerzielle Interessen des Medien-Unternehmens im Vordergrund stehen mögen, so wirkt sich das absolut negativ auf die Meinungsvielfalt insgesamt und auf die Präsenz von kleinen und entsprechend finanzschwachen, politischen Gruppierungen im speziellen aus.

Denn als ein Mitbegründer der IG Faires-Wahlrecht kenne ich nur zu gut die unfassbaren Prügel, die seitens etablierter Parteien neuen Mitbewerbern vor die Füße geworfen werden. Vor allem geht es hierbei ums liebe Geld. Denn während Parteien, die im Nationalrat oder den Landtagen vertreten sind, sich selbst insgesamt über 300 Millionen Euro Steuergelder in Form von Parteiförderungen gewähren, so bekommen neue und kleine Gruppen von der öffentlichen Hand keinen müden Cent.

 

Ob der Werbungs-Vorwurf der Wiener Bezirkszeitung gerechtfertigt ist sollten Sie am besten selbst beurteilen. Ich habe den Original-Artikel einfach noch einmal auf meinem Blog zum Nachlesen gepostet.

 

P.S.: Würde ich nicht manche Artikel, wozu auch der besagte zählt, unentgeltlich schreiben, sondern dafür angemessen bezahlt werden, dann würde ich das bei jedem Kandidaten, über den ich schreibe, genauso machen wie in diesem Fall beim Robert Marschall.

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13. Februar 2016 6 13 /02 /Februar /2016 21:30

EU-Autrittspartei-Obmann Robert Marschall will 2016 Bundespräsident werdenMit Robert Marschall strebt ein weiterer Kandidat, der nicht den Parlamentsparteien angehört, das höchste Amt im Staat an.

Gestern hat er dazu im Cafe Hofburg eine Pressekonferenz gegeben und Details zu seinen Plänen präsentiert.

Wie schon vom Namen seiner Partei her klar ist, steht er der EU sehr kritisch gegenüber, rechnet mit deren Zerfall und möchte schon zuvor, dass Österreich aus dieser Austritt.

Auch jedweden EU-Erweiterungen steht er ablehnend gegenüber und sieht darin einen wesentlichen Unterschied zur Position der FPÖ.

Der aktuellen Lage mit heftigen Kontroversen um die Flüchtlingspolitik möchte er mit einem durch strenge Grenzkontrollen gesicherten Aufnahmestopp von Zuwanderern und Asylanten begegnen.

Als wichtigstes Gegenrezept zur derzeitigen Massenarbeitslosigkeit plant er, die Produktion von Waren vom Ausland wieder zurück nach Österreich zu holen, was wohl erst nach einem EU-Austritt möglich wird.

Weitere Eckpunkte seines Programms sind verbindliche, direkte Demokratie, ein faires Wahlrecht, das bedingungslose Eintreten für die Neutralität Österreichs und das strikte Ablehnen der höchst umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP, TISA & CETA.

Mit knapp 50 Jahren wäre Marschall wohl nach Norbert Hofer der zweitjüngste unter den Präsidentschaftskandidaten 2016.

Unterstützt wird seine Kandidatur bisher neben der EU-Austrittspartei vom ähnlich ausgerichteten NFÖ (Neutrales Freies Österreich) und weiteren Kleingruppen.

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P.S.: Dieser Artikel ist usprünglich auf meinbezirk.at veröffentlicht worden. Die Redaktion der Wiener Bezirkszeitung hat ihn dort aber vom Portal genommen, weil er angeblich Werbung darstellt. Um Ihnen Gelegenheit zu geben, sich selbst ein Urteil darüber zu machen habe ich diesen Artikel nochmals hier in meinem Blog gepostet.
Lesen Sie hierzu bitte auch unbedingt meinen Eintrag Wiener Bezirkszeitung und Geld verlangen für Artikel.

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13. März 2014 4 13 /03 /März /2014 01:15

ukraine-karte-end.jpgIch halte mich auf meinem Blog mit politischen Stellungnahmen ziemlich zurück, besonders mit solchen, welche "harte Probleme" thematisieren. Außerdem ist es durch einen sehr dichten Zeitplan aktuell nicht einfach, mein Blog zu pflegen.

 

1 Eintrag ist aber derart wichtig, dass ich ihn unabhängig von sonstigen Verpflichtungen unbedingt schreibe: Der Putsch und die dahinter liegenden Zusammenhänge in der Ukraine.

Putsch? Wenn ein gewählter Präsident – egal wie man zu diesem steht – von Aufständischen, unter maßgeblicher Beteiligung von Faschisten gewaltsam aus seinem Amt vertrieben wird: Was ist ein Putsch, wenn nicht das?

 

In praktisch allen westlichen Massenmedien dagegen wird die Situation in der Ukraine als erfolgreicher Aufstand, aufrechter Demokraten dargestellt, die dem bösen, mordlustigen, russlandhörigen Diktator das gerechte Schicksal beschert haben.

 

Und damit sind wir jetzt mitten in der Materie:

Es ist in kritisch-konstruktiven Medien abseits des Mainstream schon sehr viel und sehr gut über die Geschehnisse in der Ukraine berichtet worden. Und jeder Mensch, der sich ein eigenes Urteil bilden möchte, sollte diese Geschehnisse kennen:

  • Dass 1 Tag, nachdem ein Friedensplan zwischen der EU, Russland, der ukrainischen Opposition und Präsident Janukowitsch ausgehandelt worden war, Aufständische gewaltsam den Maidan-Platz stürmten. Aufständische unter Federführung von Faschisten, die u.a. mit der rechtsextremen, deutschen NPD alliiert sind – hakenkreuzähnliche Symbole und Hitlergruß inklusive.
    Ein ukrainischer Rabbi hat aus Furcht vor antisemitischen Übergriffen Juden bereits zum Verlassen von Kiew aufgefordert
  • Dass es klare Indizien gibt, dass die tödlichen Schüsse aus dem Hinterhalt auf Demonstranten und Sicherheitskräfte auf dem Maidan-Platz nicht von Janukowitsch-Soldaten sondern von anderen Kräften abgegeben wurden
  • Dass sich wirklich demokratische Kräfte, die weder einen Anschluss an Russland noch an die EU, sondern eine unabhängige Ukraine der Menschen möchten, bereits von den Putschisten distanziert haben.
    Herausragend dabei ist natürlich "Anonymous Ukraine". Anonymous ist diejenige Gruppe, die ja auch im Westen bei der Verhinderung des ACTA-Überwachungsabkommens und generell von unerlaubter Bürgerüberwachung durch den Staat in EU und USA sehr gute Arbeit geleistet hat

2 Aspekte kommen aber auch in der umfangreichen Berichterstattung der kritischen Medien noch zu kurz oder fehlen zu Gänze:

  1.  Der historische Aspekt
    Zumindest seit rund 100 Jahren gibt es einen tiefen Graben zwischen den ostslawischen Kernvölkern der Russen und Ukrainer.
    In den 1920er Jahren hat der – georgisch stämmige – sowjetische Diktator Josef Stalin eine große Hungersnot in der Ukraine betrieben, bei der Millionen von Menschen gestorben sind.
    Im 2. Weltkrieg haben dann ukrainische Nationalisten gegen die russisch dominierte Sowjetunion mit den Nazis paktiert.
    Nach dem Krieg haben dann in der Sowjet-Zeit natürlich wieder die Russen dominiert.
    Jetzt haben die ukrainischen Nationalisten wieder Morgenluft gewittert und sitzen unter großem Wohlwollen der EU und der USA in der Regierung.
    Dafür haben die Russen auf der Krim und in der Ostukraine große Ängste, dass sich die Geschehnisse des 2. Weltkriegs wiederholen
  2. Die einseitige, dafür aber auch einheitliche Front der westlichen Medien
    Für fast alle nationalen Fernsehsender und fast alle großen Printmedien im Westen ist es klar, dass die neue Regierung "die Guten", die alte Regierung und die Russen "die Bösen" sind. Punkt!
    Informationen, die in eine andere Richtung gehen
    , werden vom westlichen Mainstream so weit als möglich tot geschwiegen und – wenn das nicht mehr geht – verharmlost und klein geredet

Um es gleich von vornherein klar zu stellen: Ich finde nicht, dass irgendeine Seite gut und die andere böse ist. Beide Konfliktparteien haben meiner Meinung nach "Dreck am Stecken". Und ich betone nochmals, dass das meine persönliche Meinung ist.

 

Wie aber können Bürger zu einer Meinung kommen?

Dafür ist es notwendig, dass sie ALLE wichtigen Informationen kennen.

Und Informationen beziehen wir Bürger eben überwiegend aus Medien.

 

Menschen, die nur die Mainstreammedien konsumieren, denen fehlen absolut entscheidende Informationen, um eine Situation richtig beurteilen zu können.

Medien haben Verantwortung. Die Verantwortung, möglichst alle Informationen unverfälscht den Mediennutzern zur Verfügung zu stellen.

 

Als Blog-Leser frage ich Sie jetzt:

Falls es bei 1 Thema – in diesem Fall dem Umsturz in der Ukraine – so ist, dass den Bürgern in den westlichen Massenmedien wichtige Informationen vorenthalten werden: Wie ist das dann in anderen Themenbereichen?

 

Schlussbemerkung:

 

Ich habe mir eine Meinung gebildet. Ich glaube, dass wir nichts und niemandem vorbehaltlos trauen können. Aber ich glaube auch, dass es kleine, relativ unbekannte Medien gibt, die wichtige Informationen liefern, mit denen es möglich ist, dass wir eine Situation gut einschätzen können.

 

Und was denken Sie?

 

P.S.: Alternative Medien, in denen man sich über die Geschehnisse in der Ukraine und allgemein gut informieren kann, habe ich in diesem Blog-Eintrag aufgelistet.

 

 


 

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